Breithorn Blanchetgrat

Die zwei freien Tage wollten effizient genutzt werden. So planten Pascal und ich den Zustieg zur Baltschiederklause mit der Überschreitung des Stockhorns (S-Grat - E-Grat) zu würzen um am nächsten Tag den Blanchetgrat am Breithorn zu klettern. So weit so gut.

Wir starten um drei Uhr beim Stollen oberhalb Ausserberg und stehen schon bald beim Abzweiger zum Stockhornbiwak (im Dunkeln geht halt immer alles schneller...). Die Wolken sind entgegen unserer Erwartungen ziemlich dunkel und einzelne Regentropfen kitzeln unsere Nasenspitzen. Der Wetterradar verspricht eigentlich besseres Wetter, wenn auch Gewitter am Nachmittag. So entscheiden wir uns gleich heute zum Blanchetgrat zu gehen. Damit können wir während des weiteren Zustieges das Wetter noch beobachten und lieber Regen beim Abstieg vom Breithorn als beim Stockhorn. Wir gehen munter weiter und sind um halb neun beim Einstieg. Es pfeift ein frischer Wind und der Gipfel ist ziemlich wolkenverhangen. Mit klammen Fingern steigen wir die ersten Längen am Grat hoch. Das Wetter scheint sich doch an den Wetterbericht zu halten und es wird sogar richtig sonnig. Wir geniessen die bombastische Kletterei in bombastischem Fels. Die Absicherung ist mit total 2 Schlaghaken und der eingebohrten Schlüssellänge durchaus alpin, lässt sich aber perfekt selber absichern. Ein absoluter Genuss! Die weniger festen Passagen im oberen Teil des Grates werden meiner Meinung nach durch den Rest der Tour mehrfach wettgemacht.

Nach viereinhalb Stunden Klettern stehen wir auf dem Vorgipfel und entschliessen uns aufgrund des Wetterverlaufs, den Gipfel links liegen zu lassen. So nehmen wir den Abstieg übers Gredetschjoch (Abseilstellen) und Baltschiederlücke (Wegspuren, Fixseile) unter die Füsse. Langsam müde wackeln wir über die Gletscherresten und die Moräne zur Hütte. Das Wetter verschont uns tatsächlich bis wir unter dem Vordach stehen. Was für ein Tag!

 

Am nächsten Morgen bleiben wir wegen pfeifendem Wind und Regen etwas länger liegen und entscheiden uns schweren Herzens (auch wegen Gewitterrisiko kurz nach den Mittagsstunden) das Stockhorn sein zu lassen. Es bleibt uns also noch der Abstieg ins Tal. Und was macht man mit den geschwollenen Füssen nun für den Rest des Tages? Richtig, ab in die Kletterfinken.

 

Details zur Tour:

- 40m ausreichend

- reduzierter Satz Camalots und Schlingen notwendig; es stecken lediglich 2 Schlaghaken sowie 5 Bohrhaken an der Schlüsselstelle

- Pickel und Steigeisen notwendig für den Abstieg

ADRESSE

Alex Pohl

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